Geschichte des
St. Marien-Hospitals Borken

Am 18. Januar 1844 legte der Borkener Kaplan Johannes Bernard Vincke den Grundstein zum heutigen St. Marien-Hospital. Er sammelte Unterschriften und richtete an den Magistrat eine Bittschrift, aus den Mitteln des Armenfonds der Stadt eine Niederlassung der Barmherzigen Schwestern aus Münster (Clemensschwestern), zu ermöglichen.

  • Januar 1844

Johannes Bernard Vincke, zu der Zeit Kaplan in Borken, sammelte Unterschriften und richtete an den Magistrat eine Bittschrift, aus den Mitteln des Armenfonds der Stadt eine Niederlassung der Barmherzigen Schwestern aus Münster (Clemensschwestern), zu ermöglichen.

  • Februar 1844

Nach einigen Komplikationen, aufgrund der Kosten die bei einem Bau bzw. Miete und Unterhalt des Personals anfallen würden, konnte Vincke dem Magistrat nun doch mitteilen, dass zumindest genug Unterhalt für zwei Schwestern gesichert sei. Nun bat er darum, dass die Miete für ein geeignetes Haus aus dem Armenfonds der Stadt finanziert werde.

  • 20. Juni 1844

Die Stadt sagte ihre Unterstützung zu. Die Gespräche mit dem Mutterhaus der Clemensschwestern in Münster begannen.

  • 24 August 1845

In den Pfarrnachrichten der St.-Remigius-Kirche wurde bekannt gegeben: ” Künftigen Mittwoch findet die Einweihung des für die Barmherzige Anstalt bestimmten Hauses, sowie die Einführung der für die bestimmten Barmherzigen Schwestern statt”.

  • 1850

Das Haus, in dem die Gründung des Borkener Krankenhauses die ersten Schwestern feierlich eingeführt wurden, lag am Bolthof und hatte im Brandkataster die Nummer 170. Es war ein altes, geräumiges, gutbürgerliches Wohnhaus, aus dem sich noch ein zwei Meter langer Kaminsturz im Renaissancestil mit der Inschrift “Anno 1631” erhalten hat. Etwa zehn Kranke konnten jetzt aufgenommen werden.

Schon bald erwies sich das erste Haus als zu klein, und man versuchte sich auszuweiten durch Aufstockung und dem Ankauf benachbarter Grundstücke und entsprechende Anbauten. Hospitäler hatten damals den Ruf, dass nur Menschen, bzw. Kranke dahin gingen, die entweder keine Mitmenschen, bzw. Familie haben, die den Kranken umsorgen können, oder dass die Menschen, die in einem Hospital liegen, ein Zuhause mit so schlechten Umständen bewohnen, dass sie dort nicht gesund werden könnten. Bemittelte Kranke durften nur aufgenommen werden, wenn die Pflege armer Kranker nicht darunter litt. Nur Altersschwache oder Wöchnerinnen als solche, waren grundsätzlich ausgeschlossen. Bis Anfang 1900 war das Krankenhaus auf Schenkungen, Erbschaften und Spenden angewiesen.

  • 27 August 1845

Unter Glockengeläut werden die ersten beiden Clemens-Schwestern, Elisabeth Timmermann und Barbara Rustemeier, eingeführt.

Der Begriff “Krankenanstalt”, der in den Statuten vorkommt, deutet auf eine Wandlung des Hospitalsverständnisses hin: Nicht mehr hauptsächlich Armenfürsorge, sondern zunehmend medizinische Betreuung.

In der Schrift “Das segensreiche Wirken der Barmherzigen Schwestern” (Vechta 1850), wird geradezu für den Aufenthalt im Krankenhaus geworben, was auch einen Bezug zum St. Marien-Hospital in Borken hat: “Ein armer Knecht, eine arme Magd, von dem Arzt entlegen wohnend, erleidet eine schwere Krankheit, welche einen häufigen Besuch des Arztes erfordert; Welche Kosten ihnen erspart bleiben, wenn sie eine Aufnahme in einem Krankenhaus finden können.”

Diese Werbung sollte die moralischen Bedenken, den Kranken aus den eigenen Händen zu geben, ausräumen, den säuerlichen Geruch des Hospitals als Armenhaus vertreiben und mit der schnellen Erreichbarkeit der Ärzte un dem sorgfältigen und erfahrenen Pflege durch die Schwestern ein neues Verständnis des Krankenhauses als medizinische Einrichtung anbahnen.

  • 27 Januar 1853

Genehmigung der Statuten des Hospitals zur heiligen Maria durch Bischof Johann Georg von Münster.

  • 1868

Das Krankenhaus erhält eine Dampfdesinfektionsanlage.

  • 23 Juni 1872

Die Kirchengemeinde erwirbt von der Erbengemeinschaft Haas das Haus, in dem bis dahin das Krankenhaus betrieben wurde.

  • 1900

Das Krankenhaus behandelt 290 Patienten, davon verstarben 34. Die Stadtkasse beteiligt sich an den Kosten für eine massive Ziegelsteinmauer zur Einfriedung des Krankenhausgartens.

  • 1904

Die Stadtverordneten genehmigen einen Erweiterungsbau des Krankenhauses.

  • 1906

Das Krankenhaus erhält ein neues “Operationslokal”.

  • 1908

Die kreisärztliche Besichtigungskommission lobt in ihrem Bericht ein “schönes Wasserspülklosett”.

  • 1913

Wegfall der bis dahin jährlichen Kirchenkollekte für das Hospital aufgrund eines Vorstandsbeschlusses.

  • 1918

Verbot des Einsatzes von Küchenpersonal in der Pflege aus Gründen der Infektionsverhütung.

  • 1945

Anfang 1945 wurden die Kranken auf Grund der Kriegseinwirkungen in das damalige Missionskonvikt an der Burloer Straße evakuiert.

Das Krankenhaus wurde durch Bombenangriffe im März 1945 zerstört. Die Aufbauarbeiten begannen sofort nach Kriegsende.

  • 1950

In den fünfziger Jahren wurden mehrere An- und Umbauten vorgenommen, insbesondere Kinderstation, Operationsabteilung, Labor, Küche und Klausur.

  • 1960

In den sechziger Jahren wurden das Altenheim und ein Waschhaus neu errichtet.

  • 1977

Das Waschhaus wird im Zuge der Stadtsanierung abgebrochen.

  • 1978

Einrichtung der Hauptfachabteilung Neurologie.

  • 1985

Das Altenheim wird abgebrochen, um ein neues, modernes und den heutigen Ansprüchen gerecht werdendes Haus neu zu errichten.

  • 2004

Am 07. Mai findet die Einsegnung der ersten Hausärztlichen Notfallpraxis im Kreisgebiet statt.

Die Geriatrische Tagesklinik (Foto) mit zehn Behandlungsplätzen wird am 13. Juni feierlich durch Propst Wilfried Theising eingeweiht.

  • 2005

Die Krankenpflegeschulen des St. Marien-Hospitals Borken und des St. Agnes-Hospitals Bocholt werden zu einer gemeinsamen Zentralschule für Gesundheitsberufe zentralisiert.

Der Standort befindet sich am St. Agnes-Hospital in Bocholt. Die praktischen Einsätze finden jedoch auch weiterhin an den jeweiligen Standorten statt.

  • 2007

Am 01. Januar schließt sich das St. Marien-Hospital dem Klinikverbund Westmünsterland an. Dem Verbund gehören bereits die Krankenhäuser Ahaus, Bocholt, Rhede und Vreden an.

Im November 2007 begann im St. Marien-Hospital Borken mit der Eröffnung der ersten Zentralen Aufnahme- und Diagnostik Abteilung (ZAD) im Kreis Borken und eine der ersten in Nordrhein- Westfalen eine neue Ära der zukunftsorientierten Patientenversorgung. Das Besondere an dieser Behandlungseinrichtung ist die Zentralisierung der Ambulanzen und Diagnostikbereiche und die Vernetzung aller medizinischen Fachrichtungen. Ziel dieses Modells ist, den Patienten schneller und besser zu versorgen.

  • 2008

Eröffnung des Kontinenz- und Beckenbodenzentrums Bocholt-Borken am 03. September.

Am 01. November – Fertigstellung des ersten Bauabschnittes der Senioreneinrichtung “Josefzentrum am Park” in gemeinsamer Kooperation mit dem Caritasverband des Dezernates Borken.

  • 2010

Die St. Marien-Hospital Borken und der Caritasverband für das Dekanat Borken gGmbH beenden am 19. März das in gemeinsamer Trägerschaft entwicktelte und durchgeführte Projekt “Josefzentrum am Park” mit der Einsegnung des zweiten Bauabschnittes.

Erstmalig wurde das Krankenhaus im März nach KTQ zertifiziert.

  • 2011

Am 29. Januar Inbetriebnahme der ersten spezialisierten Schlaganfalleinheit, einer sog. “Stroke Unit” im Kreis Borken.

  • 2012

Nach fast 25 Jahren am St. Marien-Krankenhaus Ahaus-Vreden wechselt der Schwerpunkt Plastische Chirurgie im September an das St. Marien-Hospital Borken.

Im November nahm der neue Bereich “Ambulantes Operieren” den Betrieb auf.

  • 2013

Im Mai wurde das neue Gesundheitszentrum an der Raesfelder Straße in Borken offiziell eröffnet. Das Zentrum ist der insgesamt vierte Standort der Gesundheitszentrum Westmünsterland GmbH.

  • 2014

Im Mai wird der neue Krankenhausparkplatz in Betrieb genommen. Der geplante Neubau des Marien Senioren- und Pflegezentrums erforderte diese Maßnahme.

In einer feierlichen Zeremonie wird am 30. Juni symbolisch der Grundstein für den Neubau des Marien Senioren- und Pflegezentrums gelegt.

  • 2015

Fusion der drei Krankenhaus-Trägergesellschaften (St. Agnes-Hospital Bocholt-Rhede GmbH, St. Marien-Krankenhaus Ahaus-Vreden GmbH und St. Marien-Hospital-Borken GmbH) zu einer einheitlichen neuen Krankenhaus-Trägergesellschaft: Klinikum Westmünsterland GmbH.

01.11.2015
Das neu errichtete Marien Senioren- und Pflegezentrum wird mit einer feierlichen Einsegnung durch Weihbischof Dr. Christoph Hegge, sowie einem Tag der offenen Tür eingeweiht. Ab dem 02. November begann der Einzug der Bewohner.

  • 2016

Am 27. Mai wird das Klinikum Westmünsterland zum ersten Mal mit seinen Krankenhausstandorten in Ahaus, Bocholt, Borken, Rhede und Vreden gemeinsam zertifiziert (KTQ Verbundzertifizierung).

  • 2017

Im April beginnen die Bauarbeiten zur Modernisierung der Intensivstation. Daneben ist eine Erweiterung der Bettenkapazität auf 12 Intensivbetten und 4 Intermediate Care-Betten geplant.

Die Verwaltung bezieht das ehemalige Marien Senioren- und Pflegezentrum.

  • 2018

Der erste Bauabschnitt zur Modernisierung der Intensivstation des St. Marien-Hospitals Borken ist im Februar beendet. Für den neuen Komplex wurde der Sprechstundenbereich der ZAD aufgestockt und es ist eine neue und sehr moderne Intensivstation mit acht Betten entstanden.

Im April wird das ehemalige Marien-Altenheim teilweise abgerissen. Ebenso erfolgt die Verlegung der Parkplatzzufahrt.

Neben der Erneuerung der Intensivstation wird im Juli ein neuer Endoskopiebereich der Innere Medizin in Betrieb genommen. Ausgerüstet mit hochauflösender digitaler Videoendoskopie, Ruhe- und Untersuchungsräumen erweitert der Funktionsbereich die bisherigen Räumlichkeiten.

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