Die Tagesklinik

Im Juni 2009 ist die neue psychiatrische Tagesklinik am St. Vinzenz-Hospital in Betrieb genommen worden. Zum Konzept der tagesklinischen Behandlung gehört ein auf die jeweiligen Störungen des erkrankten Menschen individuell abgestimmtes Therapieprogramm. Darüber hinaus wird das zwischenmenschliche Miteinander, jeweils orientierend am Therapieziel, milieutherapeutisch oder gruppentherapeutisch gefördert.

Das Therapieangebot der Tagesklinik richtet sich an Erwachsene, für die eine ambulante Therapie nicht ausreichend ist, die aber auch eine vollstationäre Behandlung nicht bzw. nicht mehr benötigen. Vorab wird im Einzelfall überprüft, ob eine tagesklinische Behandlung möglich und sinnvoll ist.

Ein gutes Therapieangebot, das Diagnostik voraussetzt, medikamentöse Behandlung und Psychotherapie sowie Arbeits- und Belastungserprobungen einschließt, lässt individuelle Lösungen im Behandlungskonzept im Sinne der Individuenzentrierung zu. Das vorgegebene Therapieprogramm soll dem Patienten ein Weniger an Symptomatik bringen und ein Mehr an Lebensqualität geben.

Es wird ein störungsspezifisch ausgerichtetes Behandlungsmodell verfolgt. Dies wird geplant und evaluiert im Rahmen einer intensiven multiprofessionellen Zusammenarbeit nach aktuellen Erkenntnissen und Leitlinien der jeweiligen Fachgesellschaften.

Behandlungsangebot
  • medizinische sowie testpsychologische Diagnostik
  • medikamentengestützte Behandlung
  • ärztliche Einzel- und Gruppenvisiten
  • einzel- und gruppenpsychotherapeutische Gespräche
  • ergotherapeutische Einzel- und Gruppenangebote
    (kognitives Training)
  • physiotherapeutische Einzel- und Gruppenangebote
  • Entspannungstraining (autogenes Training, progressive
    Muskelentspannung, Spaziergänge)
  • Koch- und Backgruppen
  • Training lebenspraktischer Fähigkeiten
  • Sozialberatung
  • soziales Kompetenztraining
  • Bezugspflege
  • Stabilisierungstechniken
  • Einbeziehung der Angehörigen und des Umfeldes
  • Erleben gemeinsamer Freizeitaktivitäten
Das therapeutische Team
  • Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie
  • Psychologische PsychotherapeutInnen
  • Sozialarbeiter
  • Fachkrankenschwestern
  • ErgotherapeutInnen
  • PhysiotherapeutInnen
Zielgruppe

Behandelt werden erwachsene PatientInnen ab dem 18. Lebensjahr sowie altersbetagte Menschen mit Erkrankungen aus dem gesamten Spektrum psychischer Störungen:

  • schizophrene Störungen
  • affektive Störungen (Depressionen, bipolare Störungen)
  • neurotische und Belastungsstörungen (z. B. Angst- und Zwangsstörungen)
  • psychosomatische bzw. somatoforme Erkrankungen
  • Persönlichkeitsstörungen
Ausnahmen, die nicht angemessen behandelt werden können
  • schwere körperlich bedingte seelische Erkrankungen und Demenzen
  • akute Suizidgefährdung
  • schwere geistige Behinderungen
  • schwere akute psychotische Erkrankungen
  • Suchterkrankungen, die eine Entgiftungs- oder eine Entwöhnungsbehandlung erfordern
Konzept Tagesklinik

Konzept Tagesklinik

Informationen zu verschiedenen Krankheitsbildern

Depressionen

Was sind Depressionen?

Depressionen sind mit Angsterkrankungen eine der am häufigsten  vorkommenden psychischen Krankheiten. 14 – 25% der Bevölkerung erkranken im Laufe ihres Lebens an einer Depression. Dabei sind Frauen häufiger betroffen als Männer.
Die Krankheit ist charakterisiert durch eine Vielzahl von Symptomen, die plötzlich oder schleichend auftreten können. Insgesamt kann man auf unterschiedlichen Ebenen Veränderungen feststellen: auf der Gefühlsebene, der Gedankenebene, der körperlichen Ebene und der Verhaltensebene.

Symptome

1.       Gefühlsebene

Menschen mit Depressionen fühlen häufig vorwiegend:
– Traurigkeit/gedrückte Stimmung
– Hilflosigkeit
– Verzweiflung
– Resignation
– Minderwertigkeitsgefühle
– Kränkungserleben
– Gefühl der Gefühlslosigkeit
– Ängste
– Wut und Ärger

2.       Gedankenebene:

Typisch für Depressionen sind:
– Negative Erwartungen: Das wird nichts werden
– Negative Bewertungen: Das habe ich schlecht gemacht
– Grübeln über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
– Selbstzweifel
– Schuldgefühle
– Konzentrationsstörung
– Suizidgedanken

3.       Körperliche Ebene:

Auftretende körperliche Beschwerden sind:
– verminderter Antrieb
– schnelle Ermüdbarkeit
– Nervosität
– Appetitlosigkeit oder gesteigerter Appetit
– verschiedene Schmerzen wie Kopfschmerzen oder Magenschmerzen
– Schlafstörungen
– Verminderung des sexuellen Interesses

4.       Verhaltensebene:

Änderungen im Verhalten sind:
– sozialer Rückzug
– Vernachlässigung von Hobbies
– Aufschiebung  von Pflichten
– Entscheidungsschwierigkeiten
– Vernachlässigung des eigenen Körpers

Wenn eine gewisse Zahl an Symptomen vorhanden ist, spricht man von einer depressiven Episode. Auch ist es von Person zu Person verschieden, welche Symptome sich zeigen und in welcher Intensität sie sich äußern. Wichtig  für die Diagnosestellung ist jedoch, dass die Symptome mindestens 2 Wochen durchgehend vorhanden sind und das Leben des Betroffenen negativ beeinflussen.

 

Erscheinungsformen

Depressive Episode und rezidivierende Depression
Es gibt episodische Depressionen, häufig kommt es zu mehreren Episoden im Laufe des Lebens. Man spricht  dann von einer rezidivierenden, also wiederkehrenden Depression. Zwischen den einzelnen  Episoden gibt es eine beschwerdefreie Zeit.  Das Risiko an einer erneuten depressiven Episode zu erkranken steigt mit der Anzahl der gewesenen Episoden.
Bei depressiven Episoden unterscheidet man zwischen einer leichten, mittelgradigen und schweren Depression. Hierbei spielen die Anzahl und der Schweregrad der Symptome und die Beeinträchtigung im Alltag  eine Rolle.

Anpassungsstörung
Nach einem belastenden Ereignis, wie dem Tod eines geliebten Menschen oder dem Verlust des Arbeitsplatzes, kann es zu einer Anpassungsstörung kommen. Diese entwickelt sich innerhalb eines Monats nach dem belastenden Ereignis und wäre ohne dieses Ereignis nicht entstanden. Die Betroffenen leiden meist unter gedrückter Stimmung, Angst und Besorgnis. Auch kann es zu Schwierigkeiten in der Planung und Bewältigung des Alltags kommen. Häufig verschwinden diese Symptome jedoch wieder innerhalb von sechs Monaten.

Dysthymie
Dysthymie ist eine chronische, abgeschwächte Form der Depression. Man spricht auch von einer chronischen Verstimmung, die mindestens 2 Jahre anwesend sein muss, um diagnostiziert zu werden. Da die Symptome schwächer ausgeprägt sind als bei einer Depression, schaffen die Betroffenen es meist, ihren Alltag und die damit verbundenen Anforderungen zu bestreiten.

Bipolare Störung
Bipolare Störungen sind häufig gekennzeichnet durch depressive und möglicherweise manische Episoden. Während der manischen Episoden verspüren die Betroffenen einen übermäßigen Tatendrang und einen situationsunpassenden Optimismus.  Sie haben viele, schnell wechselnde Ideen und Pläne, auch Größenideen, sind schnell ablenkbar,  risikobereiter und haben ein vermindertes Schlafbedürfnis. Der Rededrang ist  gesteigert und die sozialen Hemmungen gehen schnell verloren. Im Gegensatz zu Depressionen treten bipolare Störungen weitaus seltener auf (ca. 1%).

Ursachen und Risikofaktoren

Depressionen entstehen durch das Zusammenspiel vieler verschiedener Faktoren. Es gibt also nicht nur die EINE Ursache, die dafür verantwortlich ist, dass es zu einer Depression gekommen ist. Diese Faktoren können sehr individuell sein und müssen nicht auf alle Menschen zutreffen. Trotzdem gibt es gewisse Faktoren, die das Entstehen einer Depression begünstigen. Diese sind:

1. Kritische  Lebensereignisse, wie der Tod eines geliebten Menschen, der Verlust des Arbeitsplatzes Gewalterfahrungen, Trennungen, die Geburt eines Kindes oder plötzliche körperliche Einschränkungen aufgrund eines Unfalls oder einer Krankheit.

2. Stress über einen längeren Zeitraum
Jeder Mensch hat ein unterschiedliches Fassungsvermögen für Stress.

3. Genetische Veranlagungen
Kinder von schwer depressiven Eltern haben ein höheres Risiko im Laufe ihres Lebens an einer Depression zu erkranken. Bei eineiigen Zwillingen liegt dieses Risiko bei 50%. Dies lässt auf eine genetische Veranlagung schließen. Allerdings ist noch nicht geklärt, ob Depression nun wirklich vererbt wird, oder ob es an den Umweltfaktoren liegt, die bei Eltern und Kindern oft gleich sind.

4. Persönlichkeit
Menschen die sehr selbstunsicher, sensibel, perfektionistisch oder pessimistisch sind haben ein höheres Risiko eine Depression zu entwickeln.

5. Geschlecht
Frauen werden häufiger mit einer Depression diagnostiziert als Männer. Dies kann jedoch daran liegen, dass sich Depressionen bei Männern häufig anders zeigen, nämlich durch Gereiztheit, Aggression und  Risikoverhalten, und daher unentdeckt bleiben. Auch suchen viele Männer erst sehr spät oder gar keine Hilfe bei einem Arzt oder Therapeuten, sodass die Depression erst sehr spät erkannt wird.

6. Ungleichgewicht im Neurotransmitterhaushalt
Es wird aufgrund von Untersuchungen vermutet, dass der Neurotransmitterhaushalt bei depressiven Menschen im Ungleichgewicht ist. Neurotransmitter sind Botenstoffe, die Informationen im Gehirn weitergeben. Wichtige Neurotransmitter bei Depressionen sind Noradrenalin, Serotonin und Dopamin. Noradrenalin verengt die Blutgefäße und erhöht so den Blutdruck. Serotonin reguliert die Stimmung, den Schlaf, das Essverhalten, das Sexualverhalten und die Gedächtnisleistung. Dopamin ist ein Stimmungsaufheller, der Motivation und Antrieb fördert. Bei depressiven Menschen hat sich gezeigt, dass die Neurotransmitter bei Ihnen in manchen Hirnregionen weniger aktiv sind, sodass die Informationen weniger gut weitergegeben werden. Diese Vermutung wurde durch die Wirkung von Antidepressiva bestärkt. Sie helfen den Neurotransmitterhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Jedoch wirken sie nicht bei jedem Patienten gleich gut. Hier muss individuell geschaut werden, ob Medikamente sinnvoll sind oder ob reine Psychotherapie zu bevorzugen wäre.

7. Drogenmissbrauch
Chronischer Alkohol- und Drogenkonsum führt als Nebenwirkung meist zu depressiven Verstimmungen, bei einigen Drogen sind depressive Nachschwankungen oder ausgeprägte depressive Symptome als Nebenwirkung bekannt.

Verhaltenstherapeutische Modelle

Depressionsspirale

Depressive Entwicklungen lassen sich häufig als eine Spirale abwärts darstellen, wo eine Vielzahl von alltäglichen Gegebenheiten und einfachen Reaktionen zu Verschlechterung von Stimmung und Antrieb führen können.

ABC-Modell

Der ABC-Theorie nach Albert Ellis liegt die Erkenntnis zugrunde, dass wahrgenommene Reize (zum Teil unbewusst) bewertet werden und diese Bewertungen Ursache für die daraus abgeleiteten Verhaltenskonsequenzen sind. Bei möglicherweise negativer oder pessimistischer Wertung gelangt man immer wieder zu ähnlichen Handlungsimpulsen, die dann möglicherweise zu depressiven Verhaltensweisen führen (Ich bin immer erfolglos – zielorientierte Handlungen werden eingestellt; mir hört niemand zu – Schweigen; mich mag niemand – sozialer Rückzug usw.)

Lerntheorie

Ausschlaggebend für das Entstehen einer Depression kann die Anzahl verlorengegangener Verstärker sein, d. h. positive Aktivitäten, soziale Kontakte, Erfolge usw. sind in zu großer Zahl weggefallen, es mag zu wenig positiv-Ereignisse geben, keine befriedigenden Erlebnisse, zu wenig soziale Kontakte positiver Natur.
Möglicherweise haben sich schon positive Verstärker bei depressivem Verhalten etabliert, wie z. B. Alkohol oder Drogen bei depressiver Stimmung. Somit kann man die Depression als „erlerntes Verhalten“ interpretieren.

Therapieverfahren

Psychotherapie

Es gibt heute viele verschiedene Richtungen und Strömungen in der Psychotherapie, wobei man grundsätzlich zwischen zwei grossen Richtungen unterscheiden kann, der Verhaltenstherapie und der Tiefenpsychologie. Als Verfahren sind allein die analytische und tiefenpsychologische sowie die Verhaltenstherapie als sogenannte Richtlinienpsychotherapie anerkannt, d. h. alle Institutionen im Gesundheitssystem erkennen diese Verfahren als wirksam an.

Verhaltenstherapie

Bei der Verhaltenstherapie steht weniger die Vergangenheit, sondern vielmehr das gegenwärtige Erleben und Verhalten des Patienten im Mittelpunkt der Behandlung. Zentral für die Abläufe in der menschlichen Psyche ist das Modell der klassischen und operanten Konditionierung, des Weiteren nach Einsicht in Auslöser und Ursachen die Vermittlung von Methoden, um die psychischen Beschwerden zu überwinden oder zu mildern.

Tiefenpsychologie

Basiert auf der Annahme, dass es unbewusste und unverstandene Wünsche, Neigungen und Konflikte gibt, die Einfluss auf die psychische Gesundheit des Menschen haben. Daher werden diese bewusstgemacht, um innere Spannungszustände zu lösen und Beschwerden zu lindern.

Medikamentöse Behandlung

Bei leichteren Depressionen ist es empfohlen, diese ausschließlich mittels Psychotherapie zu behandeln, die Behandlung von mittelschweren und schweren Depressionen wird sowohl eine psychotherapeutische als auch medikamentöse Behandlung empfohlen. Letztlich beruht die medikamentöse antidepressive Behandlung auf der Erkenntnis, dass Botenstoffe im Gehirn für die Informationsverarbeitung und Reizübertragung zuständig sind, und Antidepressiva sollen genau diese Wirkung von Botenstoffen(Serotonin, Noradrenalin, Dopamin) günstig beeinflussen.

Antidepressiva

Es gibt zahlreiche Antidepressiva, die mit sehr spezifischen Wirkungen und Nebenwirkungen entwickelt wurden, um passgenau ohne einschränkende Nebenwirkungen aus der Depression zu helfen. Hierbei ist sowohl das sog. Wirkprofil, d. h. welcher Botenstoff wird wie beeinflusst, als auch das Nebenwirkungsprofil entscheidend für die Therapie. Daher sind möglichst genaue Schilderungen von Einschränkungen und Beschwerden enorm hilfreich für die Therapie.

Antidepressiva haben eine „Wirklatenz“, d. h. die antidepressive Wirkung tritt häufig erst nach 2 bis 4 Wochen ein.

Antidepressiva machen nicht abhängig, anders als bei reinen Beruhigungsmitteln.

Antidepressiva verändern nicht die Persönlichkeit, sie sind kein Aufputsch- oder Beruhigungsmittel, daher sollten sie auch nicht sofort abgesetzt werden, wenn die Stimmung besser wird, sie schützen auch vor erneuter Verschlechterung.

Dem verordnendem Arzt sollten alle anderen Medikamente mitgeteilt werden, die sie einnehmen, ebenso Erkrankungen, bekannte Risiken, oder eine mögliche Schwangerschaft.

Frühwarnsignale / Krisenplan

Nutzen Sie weiterhin die Strategien, die Sie in der Klinik oder beim Psychotherapeuten gelernt haben. Notieren Sie diese, bevor Sie entlassen werden. Wenn man sich besser fühlt oder vielleicht gar ganz der Alte wieder ist, dann neigt man dazu, alles zu vergessen, was einem gut tut. Dann lässt man vieles, was nützlich und hilfreich ist, schleifen, kümmert sich nicht mehr um hilfreiche Gedanken, wird bequemer und vernachlässigt soziale Kontakte und schleichen sich wieder alte Denk- und Verhaltensgewohnheiten ein, die einen auf Dauer erneut in Schwierigkeiten bringen.

Deshalb ist es wichtig, dass Sie die Erkenntnisse und Problemlösestrategien, die Ihnen in der Klinik oder beim Psychotherapeuten geholfen haben, sich aus Ihrer Depression zu befreien, weiter nutzen.

Ihr neues seelisches Gleichgewicht ist noch nicht so gefestigt, dass es nicht anfällig für Störungen wäre.

  • Notieren Sie die Hilfestellungen und Ratschläge, die Ihnen bei der Überwindung Ihrer Depression besonders geholfen haben und die Sie beibehalten wollen. Nehmen Sie sich dafür Zeit. Diese Zeit ist gut investiert.
  • Schreiben Sie sich wichtige Tipps, aber auch Telefonnummern Ihres Therapeuten oder Arztes auf eine kleine Karte, zusammen mit Medikamenten, die Ihnen in Krisenzeiten geholfen haben, und tragen Sie die Karte immer bei sich!
  • Verabreden Sie mit einem Menschen, den Sie mögen, dass Sie sich in Krisenzeiten bei ihm melden können, damit er oder sie Ihnen Tipps geben kann oder Hilfe organisiert.
  • Sorgen Sie gut für sich.

Achten Sie darauf, dass sich nicht zu überfordern! Wenn man sich wieder fit fühlt, dann stürzt man sich leicht in Tätigkeiten und Verpflichtungen, die einen schon vor der Depression überfordert haben.

  • Seien Sie achtsam und hören auf Ihren Körper und Ihre Seele. Diese teilen Ihnen mit, wenn Sie sich zu viel zumuten.
  • Ziehen Sie die Notbremse, wenn Sie merken, dass sich Ihre Stimmung verschlechtert, Ihr Körper nicht mehr so mitspielt.
  • Wenn Sie (wieder) arbeiten gehen, dann gehen Sie es langsam an. Ihre seelische und körperliche Belastbarkeit ist noch nicht in vollem Umfang wieder hergestellt.

Sie bringen sich schnell an den Punkt, sich zu überfordern, wenn Sie Ihr altes Arbeitspensum wieder voll bewältigen wollen! Überprüfen Sie immer mal wieder, wie gut Sie eine Tätigkeit seelisch und körperlich verkraften.

  • Wenn Ihnen gesellige Treffen und soziale Verpflichtungen zu viel werden, reduzieren Sie diese. Achten Sie auf Ihre Bedürfnisse, was Ihnen gut tut.
  • Planen Sie täglich Tätigkeiten ein, die Ihnen gut tun.
  • Wenn Sport machen Ihnen gut tut, dann planen Sie ihn fest in die Woche ein. Wenn es Veranstaltungen gibt, die Sie gerne besuchen, dann besuchen Sie diese, komme was wolle. Wenn ein täglicher Spaziergang Ihnen gut tut, dann lassen Sie sich davon von nichts abhalten.
  • Werden Sie egoistischer, indem Sie mehr auf Ihre Bedürfnisse achten. Das ist wichtig, damit Sie gesund werden und es bleiben.
  • Überlegen Sie: welche Symptome verspürte ich damals zu Beginn meiner Depression? Betrachten Sie diese als Warnhinweise. Dies könnten Schlafstörungen sein, starke Versagensgefühle, Schuldgefühle, Grübelgedanken, Hilflosigkeit.
  • Notieren Sie die Symptome, die beim letzten Mal bei Beginn Ihrer Depression aufgetreten sind.
  • Reduzieren Sie umgehend Verpflichtungen, wenn Sie sich überfordert fühlen. Was könnte Ihnen jetzt gut tun? Notieren Sie sich Dinge, die Ihnen normalerweise gut tun.

Was sind Angsterkrankungen

Angst ist ein normales Gefühl! Es warnt uns vor möglichen Gefahren, wobei dies schon urgeschichtlich erlernt wurde, so dass häufig ein dunkler Wald oder ein Tier deutlich angstbesetzter sind als z. B. der Verkehr in einer Großstadt, was mit dem tatsächlichen Risiko häufig nicht ganz übereinstimmt. Aber die Angst führt zu raschen Reaktionen in Gefahrensituationen, ist daher zwar unangenehm, aber als Gefühl sinnvoll.

Wenn jedoch Ängste das alltägliche Leben immer mehr einschränken, so dass alltägliche Dinge nicht mehr wahrgenommen werden können, spricht man von einer Angststörung. Kriterien sind daher ein hoher Leidensdruck, eine deutliche alltägliche Einschränkung und schon Angst davor überhaupt Angst zu bekommen (Angst vor der Angst).

Symptome

Zeichen der Angst sind meist jedem bekannt, es gibt meist dreierlei Bereiche:

Körperliche Veränderungen:

Schwitzen, Zittern, Herzklopfen(Palpitationen), Schwindel, Klossgefühl im Hals, Durchfall, Harndrang, Kribbeln der Hände oder Füsse etc.

Gedanken:

„Ich falle in Ohnmacht“, „Es wird etwas Schlimmes passieren“, „Ich halte es nicht aus“, „Ich muss hier weg“ etc.

Verhalten:

Flucht, Vermeidungsverhalten, in Folge später auch möglicherweise Alkohol- oder Drogenkonsum

Ursachen

Es gibt mehrere mögliche Ursachen, sicherlich zunächst einmal anlagebedingt eine erhöhte emotionale Reaktionsbereitschaft, die auch vererbt sein kann. Negative und traumatisierende Erfahrungen in der Kindheit können eine Rolle spielen, aber auch das sog. „Lernen am Modell“, d. h. eher ängstliche und überfürsorgliche Eltern. Fehlende Lernerfahrungen können eine Rolle spielen, d. h. fehlende Erfolgserlebnisse in schwierigen, vielleicht auch angstbesetzten Situationen. Möglicherweise ist aber auch das aktuelle Stressniveau zu hoch, es kommt zu Überlastung und Vermeidungsverhalten.

Welche Arten von Angststörungen gibt es?

Panikstörung

Nachgewiesen sein müssen mehrere Panikattacken, d. h. plötzliche Zustände von Atemnot, Herzrasen, Schwindel, Schwitzen, Taubheitsgefühl und der Angst zu versterben oder bewusstlos zu werden ohne körperliche Ursache oder äusseren Anlass.

Agoraphobie

Dies ist die Angst vor öffentlichen Orten, vor Menschenmengen und dem Benutzen von öffentlichen Verkehrsmitteln, auch vor längeren Autofahrten allein. Die Symptome sind die klassischen Angstsymptome wie Schwitzen, Zittern, Unsicherheitsgefühle, Beklemmungsgefühle, Fluchtgedanken.

Soziale Phobie

Das ist die Angst vor dem Umgang mit anderen Menschen, aus Angst sich zu blamieren oder negativ aufzufallen. Es beinhaltet die Angst vor Kritik und führt zu Vermeidung von Sozialkontakten.

Spezifische Phobien

Hierunter fallen die Höhenangst, die Spinnenphobie, die Flugangst und viele Andere. Nicht alle spezifischen Phobien müssen auch behandelt werden.

Generalisierte Angststörung

Sie beinhaltet ein sich ständig sorgen und erwarten dass etwas Schlimmes passieren würde, meist geht es um Befürchtungen im Alltag, mit zum Teil körperlichen Angstsymptomen und ständigen Rückversicherungen, die jedoch nur kurz beruhigen.

Therapie

Generell empfohlen ist nach entspr. körperlicher Abklärung Psychotherapie als Mittel der Wahl, auch hier können Medikamente nur unterstützend wirken. Einige Antidepressiva sind als begleitende Medikation empfohlen. Als erfolgreichste Therapie hat sich die kognitive Verhaltenstherapie herausgestellt, mit Erarbeitung eines individuellen Störungsmodelles, d. h. woher kommt die Erkrankung, welche Faktoren waren ausschlaggebend, mit genauer Analyse, was Ängste auslöst und aufrechterhält, mit Gesprächsverfahren und sog. Expositionstraining, aber auch Entspannungsverfahren.

10 goldene Regeln der Angstbewältigung

1.       Denken Sie immer daran, dass Ihre Angstgefühle und die dabei auftretenden körperlichen Symptome nichts andere sind als eine „Übersteigerung“ einer normalen Körperreaktion in einer Stresssituation.

2.       Solche vorrübergehenden Gefühle und Körperreaktionen sind zwar sehr unangenehm, aber weder gefährlich noch in irgendeiner Weise schädlich.

3.       Steigern Sie sich in Angstsituationen nicht selbst durch Gedanken in noch größere Ängste hinein.

4.       Konzentrieren Sie sich nur auf das, was um Sie herum und mit ihrem Körper wirklich geschieht.

5.       Warten Sie ab und geben Sie der Angst Zeit vorüberzugehen. Laufen Sie nicht davon und akzeptieren Sie Ihre Angst!

6.       Beobachten Sie, wie die Angst von selbst wieder abnimmt.

7.       Denken Sie daran, dass es beim Üben darauf ankommt zu lernen mit der Angst umzugehen, nicht sie zu vermeiden.

8.       Halten Sie sich stets Ihre bisherigen Fortschritte vor Augen, und denken Sie daran wie zufrieden Sie sein werden, wenn Sie wieder Erfolg haben.

9.       Beenden Sie eine Übung erst dann, wenn Sie merken dass Ihre Angst nachlässt.

10.   Erst danach beginnen Sie mit der nächsten Übung.

Was ist eine Zwangserkrankung?

Eine Zwangserkrankung beinhaltet den bestehenden Drang oder Zwang bestimmte Dinge zu tun oder zu denken. Betroffene halten diese Gedanken oder Handlungen für wenig sinnig, können sich jedoch auch wenig dagegen wehren. Die Betroffenen erleben in ihrem Leben dadurch deutliche Einschränkungen, können ihre Alltagsverrichtungen nur eingeschränkt wahrnehmen.

Ursachen

Eine einzige Ursache kennt man bis heute nicht. Man geht davon aus dass sowohl genetische und hirnphysiologische Ursachen beteiligt sind, als auch biografische Faktoren und aktuelle Stressoren, so dass Zwangssymptome kurzfristig lindernd wirken.

Arten von Zwangserkrankungen

Man unterscheidet Zwangsgedanken von Zwangshandlungen. Zwangshandlungen sind ein übertriebener Reinlichkeitszwang, Kontrollzwänge, Wiederholungszwänge oder auch Zwänge Gegenstände berühren zu müssen. Zwangsgedanken sind meist sich wiederholende Befürchtungen, es gibt aggressive Zwangsgedanken, Zähl- oder Wiederholungszwänge u. a.

Die Zwangsgedanken oder -Impulse müssen als die Eigenen erkannt werden, im Unterschied zur Psychose. Die Zwangsgedanken oder -Handlungen werden meist als sehr unangenehm und hinderlich empfunden, sie wiederholen sich in sehr störender Weise. Für das Kriterium einer Erkrankung müssen diese Symptome über einen gewissen Zeitraum bestehen, und der Betroffene bemüht sich diesen Gedanken oder Handlungen Widerstand zu leisten.

Behandlung

Als Mittel der ersten Wahl wird die sog. Kognitive Verhaltenstherapie empfohlen. Medikamente unterstützen, helfen bei Symptomlinderung, sind auch bei manchen Ausprägungen empfohlen.

Kognitive Verhaltenstherapie

Ähnlich wie bei Angsterkrankungen sollte nach körperlicher Diagnostik ein Störungsmodell erarbeitet werden, d. h. Ursachen und Auslöser sowie möglicherweise aufrechterhaltende Faktoren sollten gemeinsam mit dem Patienten erarbeitet werden. Besonders wichtig ist ein Expositionstraining mit sog. „Reaktionsmanagement“, die Patienten setzen sich emotional ihren belastenden Gedanken oder Situationen aus, um ähnlich wie bei Angsterkrankungen festzustellen, dass diese unangenehmen Emotionen überstanden werden können („emotional processing“).

Geschichte des Begriffs

In der Geschichte der Psychiatrie wurden psychische Störungen häufig nach der Art der Therapie benannt. So war die Psychoanalyse im frühen vergangenen Jahrhundert eine gängige Behandlungsmethode, und „Neurosen“ konnten psychoanalytisch behandelt werden, „Psychosen“hingegen eher nicht. Offensichtlich gab es Patient/innen, die beiden Krankheitsbildern nicht sicher zugeordnet werden konnten, so prägte sich der Begriff „Borderline“. Adolph Stern beschrieb das Krankheitsbild erstmals 1938 und nannte es „borderline group“. Ab 1980 wurde der Begriff „Persönlichkeitsstörung“ benutzt, und die Borderline-Störung wurde diesen zugeordnet.

Definition DSM u. ICD

Es gibt eine allgemeine Definition von Persönlichkeitsstörungen, diese sind in ihren Symptomen über einen langen Zeitraum nachweisbar, und sie betreffen sowohl besondere Verhaltensweisen, als auch besondere und hinderliche Denkmuster und Schwierigkeiten im Umgang mit Gefühlen. Die Therapeuten müssen immer wiederkehrende Muster im Verhalten, im Denken oder im Umgang mit Gefühlen nachweisen. Die Störung sollte bei dem Betroffenen ein offensichtliches Leiden verursachen, häufig mit deutlichen Einschränkungen oder Verlusten in sozialen Bereichen wie beider Arbeit, der Familie und Partnerschaft oder bei sozialen Kontakten. Andere psychische oder körperliche Störungen sollten ausgeschlossen werden.

Begrifflichkeit von Persönlichkeitsstörung in der Psychiatrie

Der Krankheitsbegriff der Persönlichkeitsstörung, auch der Borderline-Störung, wurde immer wieder neu beschrieben, weil das Verständnis für diese Art von psychischer Störung immer mehr zunahm. So ist die Grenze zwischen Persönlichkeitseigenschaften, einem Persönlichkeitsstil und demgegenüber einer Persönlichkeitsstörung sicher fliessend. Menschen mit Persönlichkeitsstörungen haben in der Kindheit, meist der frühen Kindheit und auch in der Jugend versucht mit sehr widrigen Familienbedingungen umzugehen, daher sind viele aktuellen Verhaltensweisen erlernt und waren in der Biografie der Menschen einmal sinnvoll. Dazu ist zu sagen, dass traumatisierende Erfahrungen in der frühen Kindheit häufig eine Rolle spielen, und man kann sich vorstellen, dass solche Erfahrungen derart prägend waren, dass neue Verhaltensweisen schwer zu erlernen sind. Zudem gibt es sicherlich gesellschaftliche Auffassungen von „Normalität“ und eben Störung, die auch von Region zu Region, von Kultur zu Kultur, unterschiedlich sind und sich verändern können.

Symptome

Bei Menschen mit Borderline-Störung findet sich häufig ein geradezu verzweifeltes Bemühen, Verlassenwerden durch andere Menschen zu vermeiden. Dadurch aufgrund anderer Probleme gibt es sehr oft die Neigung sich in intensive, wenig stabile zwischenmenschliche Beziehungen einzulassen, Oft mit genau der Folge, dass diese rasch wieder enden. Menschen mit Borderline-Störung haben Schwierigkeiten mit ihrer eigenen Identität, d. h. mit einer Zugehörigkeit, einem verzerrten und häufig sehr negativen Selbstbild oder einer schlechten Selbstwahrnehmung. Es gibt häufig, um die extremen inneren Anspannungszustände zu bewältigen, selbstschädigende Verhaltensweisen in vielen Bereichen, verbunden mit ausgeprägten Stimmungsschwankungen und häufig auch einem inneren Gefühl der Leere. Die Kontrolle der eigenen Impulse fällt schwer. Zudem können in Krisen auch kurzzeitig psychoseähnliche Zustände vorkommen.

Borderline und Gefühle

Menschen mit Borderline-Störung haben häufig Schwierigkeiten mit ihren Gefühlen so umzugehen wie Andere. Es gibt Besonderheiten, die sind für Menschen mit Borderline-Störung typisch, das gilt als hinreichend untersucht und auch erwiesen. Menschen mit Borderline-Störung reagieren emotional meist heftig, haben eine geringe Schwelle für deutliche emotionale Reaktionen. Unangenehme Gefühle werden wenig differenziert wahrgenommen, meist als sehr unangenehm empfundene Anspannung bemerkt. Die Gefühle lassen weniger schnell nach als bei Anderen, es gibt raschere Wechsel von positiver hin zu negativer Stimmung. Borderliner können Gefühle weniger gut differenzieren oder beschreiben, erleben unangenehme, manchmal aber auch angenehme Gefühle als unaushaltbar. Marsha Linnehan, die Gründerin der Dialektisch-Behavioralen Therapie prägte daher den Ausspruch: „Borderliner are emotional phobics!“.

Es gibt für die Schwierigkeit der Borderliner eine schöne Allegorie:

„Wenn wir uns vorstellen, dass Gefühle Pferde sind, so sitzen normale Menschen auf einem Ackergaul und die Patientinnen mit Borderline-Störung auf einem Araberhengst.

Er ist schwer zu kontrollieren und nur schwer zu bremsen.

Reiten lernen müssen alle Menschen, aber Borderline-Patienten müssen Spitzenreiter werden.“

Mentalisierung

Bei zwischenmenschlichen Begegnungen das Ansinnen, die Wünsche oder auch seine Gefühle und Motive ein wenig zu erkennen nennt man Mentalisierung. Bei Menschen mit Borderline-Störung gibt es einige Besonderheiten, die für die Störung spezifisch sind. Borderliner können den Gesichtsausdruck und die Gestik Anderer nicht gut deuten, sie nehmen daher neutrale Gesichtsausdrücke eher als wenig vertrauenswürdig oder feindselig wahr. Daher werden neutrale soziale Situationen häufig als Zurückweisung gedeutet. Das Gefühl für Bedrohung in zwischenmenschlichen Begegnungen tritt daher viel häufiger auf, auch weil negative Ereignisse eher als von feindseligen Menschen gemacht gesehen werden, und nicht situativ bedingt. Die Perspektive anderer Menschen einzunehmen, fällt schwer, wobei Anderen eher negative Gefühle zugeschrieben werden. Dies sind sehr spezielle Schwierigkeiten, die aber sehr typisch sind für Menschen mit Borderline-Störung.

Bio-Soziale Theorie

Therapiemöglichkeiten

Es gibt verschiedene neue und sehr wirksame Psychotherapien, die bei Borderline-Störung empfohlen sind. Empfohlen sind sogenannte Verhaltenstherapien der 3. Welle, d. h. Therapien die allesamt auf den Umgang mit Gefühlen fokussieren, neben der Dialektisch-Behavioralen Therapie auch die Schematherapie, oder aus dem Bereich der Tiefenpsychologie die Mentalisierungsbasierte Psychotherapie. Verschiedene Kliniken haben sich auf einzelne Therapien spezialisiert, wir in der Tagesklinik bieten die Dialektisch-Behaviorale Therapie an und sind Mitglied im Dachverband DBT e. V..  Ambulant bieten wir ein Gruppenskillstraining an sowie ein Gruppenskillstraining für Eltern.

Dialektisch-Behaviorale Therapie

Die Dialektisch-Behaviorale Therapie, (kurz DBT) wurde entwickelt von Marsha Linnehan, die vermutlich selbst an einer Borderline-Störung litt, später Psychotherapeutin wurde und die verschiedene Methoden miteinander verband, insbesondere die kognitive Verhaltenstherapie mit fernöstlichen Meditationstechniken, der Achtsamkeit als zentralem Element der Therapie.

Die Wirksamkeit der Therapie ist von allen Therapiemethoden am besten belegt, die Ausbildung der Therapeuten und Fachkräfte ist sehr standartisiert, so dass verschiedene Zentren eine gleiche Therapie anbieten können. Sie ist speziell geschaffen für Menschen mit Borderline-Störung, aber auch wirksam bei verschiedenen anderen Störungen.

Grundannahmen in der Therapie sind:

–          Patient/innen geben ihr Bestes.

–          Sie wollen sich verändern.

–          Sie müssen sich stärker anstrengen und härter arbeiten, um sich zu verändern, als wir.

–          Sie tun gut daran zu lernen wie sie ihre Probleme selbst lösen – auch wenn die Probleme oft von Anderen verursacht wurden.

–          Situationen werden oft schmerzhaft und schwer erträglich erlebt.

–          Sie tun gut daran in vielen wichtigen Situationen des Lebens neue Verhaltensweisen zu lernen.

–          Wahrheit ist immer subjektiv.

–          Patient/innen  können in der Therapie nicht versagen!

–          Therapeut/innen müssen sich gegenseitig unterstützen.

Medikamente bei Persönlichkeitsstörung

Psychotherapie ist immer das Mittel der ersten Wahl bei der Behandlung von Persönlichkeitsstörung. Medikamente können unterstützen, wie beruhigende Medikamente bei emotionalen Krisen oder Antidepressiva bei schwer depressiver Symptomatik, sind aber nicht heilend wirksam.

Therapiezeiten

  • Mo – Mi: 09:00 – 16:30 Uhr
  • Do: 09:00 – 15:30 Uhr
  • Fr: 09:00 – 14:00 Uhr

Teilstationäre Behandlung

Mehr über eine teilstationäre Behandlung – und wann eine solche sinnvoll sein kann – erfahren Sie hier:

Wann eine teilstationäre Behandlung sinnvoll sein kann

Eine teilstationäre Behandlung ist vorteilhaft, wenn vorübergehend eine intensive Behandlung mit einer Kombination verschiedener Therapieverfahren notwendig ist und eine ambulante Psychotherapie nicht ausreicht. Sie ermöglicht das Verbleiben in der gewohnten Umgebung und dadurch eine geringere Entbindung von Alltagspflichten, aber auch den weitgehenden Erhalt persönlicher Freiräume. Das in der Klinik Gelernte kann auf seine Tauglichkeit überprüft und unmittelbar in den Alltag umgesetzt werden.

Selbstverständnis

Als gemeinsame Grundhaltung verbindet alle Therapeuten der Klinik, in psychischen Erkrankungen nicht nur die störende Symptomatik zu sehen, sondern sie ebenso als Ausdruck und Lösungsversuch einer Lebenskrise zu achten. Eine Orientierung auch an den Ressourcen und Fähigkeiten erscheint dabei hilfreicher als eine ausschließliche Analyse von Defiziten. Die gemeinsame Arbeit soll zusätzliche neue Wege eröffnen und nicht zwangsläufig das bislang gewohnte Verhalten „abschaffen“, sondern das Spektrum der Wahlmöglichkeiten
erweitern.

Der Weg in die Behandlung

Ihre Aufnahme in die Tagesklinik

Sie sind herzlich zu einem Vorgespräch eingeladen, das dem gegenseitigen
Kennenlernen sowie der Klärung der Behandlungsnotwendigkeit
dienen soll. Darüber hinaus können Sie einen Tag lang hospitieren (zu Gast sein, zuhören und zuschauen), um so eine Entscheidung für eine Therapie treffen
zu können.

Kostenträger Ihrer Behandlung sind die Krankenkassen, deshalb ist eine Krankenhauseinweisung „Verordnung von
Krankenhausbehandlung“ erforderlich. Ihre Fahrtkosten werden Ihnen in der Regel von Ihrer Krankenkasse erstattet.

Jörg Ristau
Leitender Oberarzt Tagesklinik

Tagesklinik
am St. Vinzenz-Hospital Rhede
Vinzenzstraße 6, 46414 Rhede
Tel.: 02872 802-0

E-Mail schreiben

Jörg Ristau
Oberarzt Tagesklinik

Tel.: 02872 802-0

Tagesklinik

j.ristau@st-vinzenz-rhede.de