09.05.2025
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Neue minimalinvasive Behandlungsmethode bei Lungenarterienembolie eingeführt

St. Agnes-Hospital Bocholt erweitert kardiologisches Leistungsspektrum

(v.l.n.r.): Uwe Roelofs (Kerzkatheterlabor), Vera Becker (Herzkatheterlabor), Prof. Dr. Marcus Wieczorek (Chefarzt Kardiologie), PD Dr. Ralf Erkens (geschäftsführender Oberarzt Kardiologie), Jan-Dirk Drießen (pflegerische Leitung Herzkatheterlabor), Dr. Karsten Meuter (Oberarzt Kardiologie).

In der I. Medizinischen Klinik – Kardiologie und Elektrophysiologie des St. Agnes-Hospitals Bocholt kommt seit Kurzem ein innovatives, interventionelles Verfahren zur Behandlung der Lungenarterienembolie (LAE) zum Einsatz. Mit der sogenannten interventionellen Thrombektomie steht nun eine moderne, katheterbasierte Methode zur Verfügung, die vor allem Risikopatienten entscheidende Vorteile gegenüber der bisherigen rein medikamentösen Therapie bietet.

Bei der Lungenarterienembolie handelt es sich um eine potenziell lebensbedrohliche Erkrankung, bei der Blutgerinnsel (Thromben) Lungengefäße blockieren und die Sauerstoffversorgung des Körpers akut gefährden. Bislang wurde die Komplikation primär medikamentös mit blutverdünnenden oder gerinnselauflösenden Substanzen behandelt. Für Patienten mit erhöhtem Blutungsrisiko war dies jedoch oft mit erheblichen Gefahren verbunden.

„Für Patienten mit instabiler Kreislaufsituation oder hohem Blutungsrisiko ist dieses Verfahren ein echter Fortschritt."

Privatdozent Dr. Ralf Erkens

„Für Patienten mit instabiler Kreislaufsituation oder hohem Blutungsrisiko ist dieses Verfahren ein echter Fortschritt“, betont PD Dr. Ralf Erkens, geschäftsführender Oberarzt der Kardiologie. „Wir können gezielt eingreifen und lebensbedrohliche Zustände schneller und risikoärmer behandeln als bisher.“

Mit der interventionellen Thrombektomie kann nun das Blutgerinnsel mechanisch über einen Katheter entfernt werden – gezielt, schonend und ohne die Notwendigkeit einer hochdosierten medikamentösen Therapie. Das Verfahren wird unter bildgebender Kontrolle direkt in den betroffenen Gefäßen durchgeführt und eröffnet insbesondere bei mittel- bis hochgradig gefährdeten Patienten neue Behandlungsperspektiven.

 „Dass wir diese hochmoderne Methode nun auch in Bocholt anbieten können, zeigt die starke Weiterentwicklung unserer Klinik. Es ist uns ein zentrales Anliegen, unseren Patienten wohnortnah eine Versorgung auf aktuellem wissenschaftlichem Niveau zu ermöglichen.“

Das neue Verfahren wird von einem spezialisierten interdisziplinären Team aus Medizin und Pflege durchgeführt. Das St. Agnes-Hospital zählt damit zu den wenigen Krankenhäusern in der Region, die diese anspruchsvolle Therapieform routinemäßig anbieten können.