16.06.2025 - 16.06.2025
  • Veranstaltung
  • Blasenschwäche und Inkontinenz
  • News
  • Ahaus

Welt-Kontinenz-Woche – Gemeinsam sind wir stark. Interdisziplinäre Ansätze zur Therapie von Inkontinenz - und Senkungsbeschwerden.

Das St. Marien Krankenhaus Ahaus lädt am 16. Juni 2025 zu Kurzvorträgen und individueller Beratung ein.

16.06.2025 - 16.06.2025 Raum Macke im St. Marien-Krankenhaus Ahaus
Beginn 14:00 Uhr, Eintritt frei

Inkontinenz ist weit verbreitet, aber nach wie vor ein Tabuthema. Rund zehn Millionen Menschen in Deutschland sind betroffen – viele leiden im Stillen. Um das Bewusstsein für diese Erkrankung zu stärken, findet jährlich die Welt-Kontinenz-Woche statt. In diesem Jahr beteiligt sich das St. Marien-Krankenhaus Ahaus am Montag, den 16. Juni, mit einer Veranstaltung unter dem Titel „Gemeinsam sind wir stark. Interdisziplinäre Ansätze zur Therapie von Inkontinenz - und Senkungsbeschwerden.“ Von 14 bis 16 Uhr sind alle Interessierten eingeladen, sich über Ursachen, Diagnostik und moderne Behandlungsoptionen zu informieren.

Der Ablauf der Veranstaltung sieht zunächst Kurzvorträge von drei erfahrenen Chefärztinnen und Chefärzten vor. Im Anschluss stehen die Mediziner für individuelle Gespräche und persönliche Fragen zur Verfügung. Das Angebot richtet sich an Frauen und Männer gleichermaßen – eine Überweisung ist nicht erforderlich. Um vorherige Anmeldung wird gebeten.

Drei Fachärzte – drei Perspektiven auf ein gemeinsames Thema

Eröffnet wird die Veranstaltung durch Alexandra Nienhaus, Chefärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe. Sie informiert über Formen der weiblichen Harninkontinenz sowie Senkungsbeschwerden, die häufig nach Geburten oder im höheren Lebensalter auftreten. In ihrem Vortrag erklärt sie, wie eine Schwächung des Beckenbodens zu einem Druckgefühl, ungewolltem Urinverlust oder Problemen beim Stuhlgang führen kann. Frau Nienhaus stellt konservative Behandlungsmöglichkeiten wie Pessare, Beckenbodentraining und Elektrostimulation ebenso vor wie minimalinvasive operative Verfahren. „Viele Frauen sprechen nicht über ihre Beschwerden – dabei gibt es heute sehr gute Therapien, um Lebensqualität zurückzugewinnen“, betont sie.

Anschließend erläutert Dr. Björn Haben, Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie, typische urologische Ursachen von Inkontinenz bei Frauen und Männern. Sein Fokus liegt auf der Abklärung von Drang- und Belastungsinkontinenz, etwa nach Prostataeingriffen oder bei neurologischen Erkrankungen. „Inkontinenz ist keine Altersfrage – sie betrifft auch junge Menschen“, erklärt Dr. Haben. In seinem Vortrag geht er auf diagnostische Methoden wie Blasendruckmessungen und Blasenspiegelungen ein und zeigt auf, welche konservativen und operativen Optionen zur Verfügung stehen – etwa medikamentöse Therapien, Schlingenverfahren oder künstliche Schließmuskeln.

Den dritten Kurzvortrag hält Dr. Moritz Meyer, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie mit Proktologie. Er widmet sich vor allem der oft übersehenen Stuhlinkontinenz sowie weiteren proktologischen Krankheitsbildern wie chronischer Verstopfung, Fisteln oder Hämorrhoidalleiden. „Viele dieser Beschwerden hängen eng mit einer Beckenbodenschwäche zusammen“, so Dr. Meyer. Er informiert über moderne konservative und chirurgische Behandlungsmöglichkeiten und betont, wie wichtig es ist, auch sehr persönliche Beschwerden ernst zu nehmen und offen anzusprechen.

Ganzheitliche Versorgung unter einem Dach

Das St. Marien-Krankenhaus Ahaus verfolgt bei der Behandlung von Inkontinenz und Beckenbodenschwäche einen interdisziplinären Ansatz. Die enge Zusammenarbeit zwischen Gynäkologie, Urologie und Proktologie ermöglicht eine ganzheitliche Diagnostik und individuelle Therapieplanung – an einem Ort und aus einer Hand.

„Im persönlichen Gespräch lernen wir nicht nur die Beschwerden kennen, sondern auch die Lebensumstände der Betroffenen“, erklärt Alexandra Nienhaus. Faktoren wie Medikamenteneinnahme, bisherige Operationen, Geburten oder Trinkverhalten können wichtige Hinweise auf die Ursache geben. Die Diagnostik kann – je nach Verlauf – durch bildgebende Verfahren, Blasendruckmessungen oder Ultraschalluntersuchungen ergänzt werden.

Ziel ist stets, die passende Therapieform zu finden – sei es konservativ oder operativ. „Viele Beschwerden lassen sich mit gezielten Maßnahmen deutlich lindern“, betont Dr. Haben. „Wichtig ist der erste Schritt: das Gespräch.“

Teilnahme & Anmeldung

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Alle Interessierten – ob mit ersten Beschwerden oder langjähriger Diagnose – sind herzlich willkommen.

Anmeldung bitte telefonisch unter 02561 99-23208 oder per E-Mail an gynaekologie.ahaus@kwml.de.