• Klinikum Westmünsterland
    Fördermittel für die Zukunft der stationären Versorgung
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Restrukturierung der stationären Versorgung

Wie bereits berichtet bündelt das Klinikum Westmünsterland schrittweise die stationäre Versorgung im Nordkreis am St. Marien-Krankenhaus Ahaus. Jetzt stehen die Umzugstermine der Abteilungen des Stadtlohner Krankenhauses fest. Am 15. Juni 2022 wird die stationäre Versorgung in der Allgemein- und Unfallchirurgie vor Ort beendet und mit der chirurgischen Versorgung am Standort Ahaus zusammengelegt. Ab Oktober diesen Jahres folgen dann die weiteren Abteilungen. Die Umzüge werden spätestens bis zum Ende des Jahres vollständig abgeschlossen sein. Die stationäre Akutversorgung in Stadtlohn endet somit noch in diesem Jahr.

15. Juni 2022
Verlagerung der Allgemein- und Unfallchirurgie nach Ahaus

Oktober 2022
17.10. Verlagerung der Wirbelsäulenchirurgie nach Borken
24.10. Verlagerung der Kardiologie und Diabetologie nach Ahaus

Alle Kliniken sind bis zum Umzug vollumfänglich für die Patienten da!
Die ambulanten Angebote im MVZ Stadtlohn bleiben weiterhin vor Ort!

Für das St. Marien-Hospital Vreden steht der Umzugstermin der stationären Rheumatologie, der Geriatrie und der Inneren Medizin noch nicht fest.

Hintergründe

Das Klinikum Westmünsterland wird die stationäre medizinische Versorgung an seinen beiden kleineren Krankenhausstandorten in Vreden und Stadtlohn beenden. Um die verbliebenen drei Krankenhausstandorte in Ahaus, Bocholt und Borken fit für die Zukunft zu machen und die Infrastruktur auf einen modernen Stand zu bringen, haben wir Fördermittel in Millionenhöhe aus dem Krankenhaus-Strukturfonds beantragt. Das Land NRW und die Krankenkassen haben bereits ihr Einvernehmen signalisiert, das Klinikum Westmünsterland in Millionenhöhe zu fördern. Beabsichtigt ist, insgesamt rund 62 Millionen Euro aus Bundes- und Landesfördermitteln bereitzustellen. Der Erhalt der Fördermittel ist an die Zusammenlegung der beiden kleineren Krankenhausstandorte Vreden und Stadtlohn zu einem umfassend strukturierten Gesamtkrankenhaus am Standort Ahaus gekoppelt. Einzelne Versorgungsangebote werden auch an die Krankenhausstandorte in Bocholt und Borken verlagert. Keine Leistung, kein medizinisches Angebot wird also im Kreis Borken verloren gehen. Uns ist diese Entscheidung nicht leicht gefallen. Weniger Krankenhausstandorte im Westmünsterland bedeuten natürlich für einzelne Patienten, längere Fahrtzeiten. Weniger Krankenhausstandorte bedeuten aber auch mehr Fachpersonal in Medizin und Pflege an den übrigen Standorten. Eine stärkere Spezialisierung und mehr Erfahrung in der Behandlung und damit mehr Sicherheit für unsere Patienten. Die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Fachgruppen verbessert sich. Weniger Doppelstrukturen bedeuten auch mehr Geld für Investitionen und damit attraktivere Arbeitsbedingungen für unsere Pflegekräfte und Medizinerinnen und Mediziner. Nur wenn wir die Kräfte jetzt bündeln und die Finanzmittel nutzen, können wir Spitzenmedizin im Westmünsterland sichern, wie sie die Menschen hier verdient haben.

In Vreden und in Stadtlohn werden wir Neues schaffen und den Standort in veränderter Nutzung erhalten. Die ambulante Versorgung werden wir stärken, eine Rehaklinik eröffnen, besondere Pflegeangebote aufbauen und ein Telemedizinisches Kompetenzzentrum einrichten.

Welche Vorteile bietet die Konzentration?

Durch den Auf- und Ausbau von Klinikzentren (3 Somatikstandorte: Ahaus, Bocholt, Borken), die sich jeweils auf bestimmte Fachbereiche spezialisieren, erreichen wir:

  • Mehr Fachpersonal in Medizin und Pflege an den übrigen Standorten
  • Stärkere Spezialisierung und mehr Erfahrung in der Behandlung
  • Mehr Sicherheit für unsere Patienten
  • Mehr fachübergreifende Zusammenarbeit, z.B. bei Notfällen oder in der ­Krebstherapie
  • Keine Doppelstrukturen = mehr Geld für Investitionen
  • Attraktivere Arbeitsbedingungen für Pflege und Medizin
  • Sicherung und Ausbau der Qualitätsmedizin im Westmünsterland

Ausbau der Schwerpunktmedizin

Unser Ziel ist es, neben der Grund- und Regelversorgung möglichst viel Schwerpunkt­medizin auf qualitätsgesichertem Niveau vorzuhalten.

  • Zur Stärkung von Schwerpunktversorgungen im Bereich der Muskel-Skelett-Erkrankungen wird die Stadtlohner Wirbelsäulenchirurgie und Neurochirurgie daher nach den notwendigen baulichen Erweiterungen nach Borken an das orthopädisch und neurologisch stärkste Klinikum gebündelt.
  • Die Stadtlohner Pneumologie wird in die onkologische Expertise des Bocholter Krankenhauses integriert.
  • Durch bauliche Erweiterungen in Ahaus werden in Zukunft drei Bereiche aus Stadtlohn (Kardiologie, Diabetologie, Chirurgie) sowie zwei aus Vreden (Geriatrie und Rheumatologie) beheimatet.
  • In Bocholt führen wir mit zusätzlichen baulichen Maßnahmen die Gynäkologie /Geburtshilfe aus Borken und Bocholt an einem Standort zusammen.

Die Gesundheitsversorgung im Westmünsterland insgesamt bleibt dadurch nicht nur gesichert – sie wird auch weiter verbessert.

Welche Angebote bleiben am Standort in Vreden erhalten?

  • Ambulante Spezialärztliche Versorung (ASV): Die in Vreden neu etablierte ambulante spezialfachärztliche Versorgung (ASV) der Klinik für Rheumatologie verbleibt weiter am Standort erhalten. Stationäre Betten erhält die Rheumatologie am Standort Ahaus.
  • Ambulante Chirurgische Versorgung: Die ambulante chirurgische Praxis im Medizinischen Versorgungszentrum von Dr. med. Christoph Schmitt verbleibt ebenfalls in Vreden.
  • Gesundheitszentrum Westmünsterland: Alle aktuellen ambulanten Angebote des Gesundheitszentrums Westmünsterland am Standort Vreden bleiben vollständig erhalten.
  • Angebote der Altenhilfe: Das St. Ludger Senioren- und Pflegezentrum bleibt selbstverständlich vor Ort erhalten. Die in der Coronakrise errichtete und vom Kreis Borken unterstützte Notfallpflegeeinrichtung im Altgebäude St. Ludger wurde bereits zu Jahresbeginn umgewidmet in eine solitäre Kurzzeitpflegeeinrichtung mit 28 Plätzen.

Was entsteht neu in Vreden?

In der Region einzigartige Rehaklinik: Für den Standort Vreden wird in Ergänzung zu den ambulanten Angeboten des Gesundheitszentrums eine für die Region erstmalige stationäre Rehabilitationseinrichtung für orthopädische und rheumatologische Patienten mit etwa 120 Betten etabliert werden. Diese wird das bereits bestehende Angebot der ambulanten Rehabilitation komplettieren und die Attraktivität des Gesundheitsstandortes Vreden weiter steigern. Die neu geschaffene ambulante spezialärztliche rheumatologische Versorgung bleibt in Vreden erhalten und wird weiter ausgebaut, ebenso wie die ambulanten Angebote im dortigen Medizinischen Versorgungszentrum.

Was passiert mit dem Krankenhaus in Stadtlohn?

Für die beiden bisherigen kleinen Krankenhausstandort Vreden und Stadtlohn wurden bereits Nachnutzungskonzepte entwickelt, die nicht nur an einer wohnortnahen medizinischen und pflegerischen Versorgung für die Bürgerinnen orientiert sind, sondern auch großes Entwicklungspotential für die Stadtgesellschaft beinhalten.

Die Planungen sehen für den Standort Stadtlohn die Fortführung und den Ausbau der ambulanten medizinischen Versorgung in einem medizinischen Versorgungszentrum vor. Ergänzt wird das Leistungsangebot um ein Telemedizinisches Kompetenz- und Versorgungszentrum. Hierdurch wird sichergestellt, dass ohne Zeitverzug und über eine räumliche Distanz hinweg Mediziner und Gesundheitsexperten aus dem Klinikum Westmünsterland sowie niedergelassene Fachärzte Patienten in Stadtlohn betreuen können, ohne direkt vor Ort sein zu müssen. Zudem sollen am Standort spezialisierte Pflegeangebote mit vollstationärer Pflege sowie Kurzzeit- und ambulanter Pflege etabliert werden.

Medizin-Campus

Für die Stadtlohner Bevölkerung wird der Medizin Campus zur zentralen Anlaufstelle für die fachärztliche ambulante Versorgung. Das Zusammenspiel der Fachärzte im eigen betriebenen Medizinischen Versorgungszentrum Stadtlohn (MVZ) ermöglicht eine fachübergreifende medizinische Versorgung mit digitaler Vernetzung in die Krankenhausstandorte.

Facharztzentrum / Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ)
In der ärztlichen ambulanten Versorgung sind zukünftig am Standort Stadtlohn mindestens elf ärztliche Fachrichtungen vertreten, die eine breite medizinische Versorgung sicherstellen. Hierzu gehören unter anderem die Bereiche Kardiologie, ­Lungenheilkunde, Chirurgie, Orthopädie, Neurochirurgie, Gynäkologie, Kinderheilkunde, Neurologie, ­Allgemeinmedizin und Radiologie.

Telemedizinisches Kompetenz- und Versorgungszentrum
Telemedizin wird ein wichtiger Baustein der zukünftigen Medizin in Stadtlohn sein wie auch im gesamten Westmünsterland. Unter Einsatz neuer Informations- und Kommunikationstechnologien ist es zukünftig denkbar – trotz räumlicher und zeitlicher Trennung – Diagnostik, Konsultation und medizinische Notfalldienste anzubieten. Durch die Etablierung eines Telemedizinischen Kompetenz- und Versorgungszentrums auf dem GesundheitsCampus Stadtlohn, besteht die Möglichkeit einer zukunftsorientierten, sektorenübergreifenden Vernetzung.

Pflege-Campus

Pflege ist in der heutigen Zeit eine vielschichtige Herausforderung. Das Pflegenetz Westmünsterland will künftig in Stadtlohn für die zahlreichen unterschiedlichen Pflegebedarfe spezielle, auf den jeweiligen Bedarf angepasste Lösungen anbieten. Dabei geht es um Angebote, die in der Pflegelandschaft des Kreises Borken bislang nicht oder nur sehr begrenzt vorhanden sind. In Stadtlohn entsteht mit dem St. Otger Pflegezentrum ein zusätzliches, neues spezialisiertes Zentrum mit 80 Pflegeplätzen, das unter einem Dach die unterschiedlichsten Pflegebedarfe abdeckt und so den Menschen eine Perspektive für besondere Lebenssituationen in der Pflege bietet. Konzeptionell werden Kurzzeitpflege, Wachkomapflege und Beatmung, Junge Pflege und eine Hausgemeinschaft für Demenzerkrankte angeboten.

Physio-Campus

Der Physio Campus wird durch die Gesundheitszentrum Westmünsterland GmbH, einer Tochtergesellschaft des Klinikums Westmünsterland betrieben. Auf dem Campus entsteht ein spezialisiertes Leistungsangebot in den Bereichen Physiotherapie, Ostheopathie und Betriebliches Gesundheitsmanagement. Die Möglichkeiten der engen Zusammenarbeit und Vernetzung mit dem Klinikum Westmünsterland und den Fachärzten auf dem Medizincampus vor Ort bieten ein zukunftsorientiertes und für den Patienten attraktives Leistungsangebot.

Dienstleistungs-Campus

Der Gesundheitscampus wird ergänzt durch verschiedene Dienstleister aus dem Gesundheitswesen, wie Apotheke, Sanitätshaus oder Praxis für Naturheilkunde. Neu entstehen soll ein Café oder eine Bäckerei.

  • Das medizinische Leistungsspektrum im Kreis Borken bleibt nicht nur erhalten, sondern wird deutlich gestärkt. Kein Fachbereich geht verloren!
  • Für vereinzelt geringfügig längere Wege erhalte ich eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung nach dem aktuellsten Stand der Technik und durch hervorragend ausgebildetes Fachpersonal.
  • Die Behandlung von älteren Menschen erfolgt deutlich näher an den tatsächlichen Bedürfnissen.
  • Die stationäre Versorgung wird zukünftig in Vreden und Stadtlohn beendet. Neue Versorgungsangebote werden dafür aufgebaut.
  • Eine neue stationäre Rehaklinik in Vreden wird sich positiv auf die Bedeutung der Stadt als wichtiger Gesundheitsstandort in der Region auswirken.
  • Die notärztliche Versorgung ist auch weiterhin sichergestellt.
  • Im Telemedizinischen Kompetenz- und Versorgungszentrum in Stadtlohn können Diagnostik und Therapie auch über räumliche Distanzen hinweg stattfinden.

Die zukünftige stationäre Versorgung im Klinikum Westmünsterland

Durch Fördermittel kann in den kommenden Jahren massiv in unsere Krankenhäuser, unsere Infrastruktur und vor allem in die Medizin und Pflege investiert werden. Weitere Mittel des Krankenhausträgers kommen dazu. Der Erhalt der Fördermittel ist an ein medizinisches Gesamtkonzept für die Krankenhäuser des Klinikums gekoppelt. Es gewährleistet die bestmögliche Schwerpunktbildung für die Versorgung im Kreis Borken  und sichert die wohnortnahe Grundversorgung. Nachfolgende Bilder geben einen ersten Einblick in die geplanten Baumaßnahmen an den Standorten Ahaus, Bocholt und Borken.