Hernienzentrum

Spezialisten für die Behandlung von Leistenbrüchen

Seit Bestehen der Allgemein- und Viszeralchirurgie im Borkener St. Marien-Hospital operieren wir jährlich weit über 200 Patienten. Dabei haben wir uns schon früh auf die Rekonstruktion von Bauchdeckenbrüchen und auf minimal invasive Verfahren spezialisiert. Damit können wir auch kompliziertere und größere Brüche sicher behandeln.

Da die Operationsverfahren in der Hernienchirurgie einer ständigen Weiterentwicklung unterlagen, so haben auch wir kontinuierlich unser Operationsspektrum erweitert, um differenziert individuelle Lösungen für jeden unserer Patienten bieten zu können. Zum Teil haben wir eigene Operationsverfahren entwickelt, die es uns erlauben, in den meisten Fällen nach der Operation auf eine Antibiotikagabe zu verzichten.

    Ihr Kontakt zu uns

    Unser Sekretariat  ist gerne für Sie da. Vereinbaren Sie einen Termin mit uns oder holen Sie Informationen zu Ihrer Behandlung und medizinischen Abläufen ein! 

    Hernzienzentrum Borken

    Chefarzt Dr. Markus Bourry

    St. Marien-Hospital Borken
    Am Boltenhof 7, 46325 Borken

    Sekretariat: Hildegard Wendering, Laura Hülsbrink
    Tel: 02861 97-2200
    Fax: 02861 97-52200
    E-Mail

    Häufige Fragen der Patienten

    Ein Leistenbruch ist keine Seltenheit. Weltweit sind ca. eine Milliarde Menschen im Laufe ihres Lebens von einer Hernie betroffen. Laut Schätzung der internationalen Herniengesellschaften werden davon – allein in Deutschland – jährlich rund 275.000 Leistenbrüche und ungefähr 100.000 Bauchwandbrüche operiert. Auch wenn der Eingriff für oft Ärzte eine Routine darstellt, so bestehen für die Patientinnen und Patienten häufig viele Fragen.

    Ein Leistenbruch entsteht durch eine Lücke der Bauchwandschichten in der Leiste. In diesem Bereich (Leistenkanal) besteht eine natürliche Schwachstelle. Durch den Kanal treten beim Mann Samenleiter und Hodengefäße bei der Frau das Mutterband. Je nach Größe der Lücke wölben sich Eingeweide vor. Dies können Fettgewebe oder auch Darmanteile sein. In der Regel können Leistenbrüche bereits von außen gesehen werden. Bei schlanken Patienten besteht dann eine Vorwölbung in der Leiste.

    Die Symptome können ganz unterschiedlich sein. Sie hängen oft von der Größe des Leistenbruches ab. Bei vielen Patienten und Patientinnen besteht nur eine sichtbare Vorwölbung. Der Befund kann auch mit Schmerzen einhergehen. Diese treten besonders bei körperlicher Belastung auf. Einige Leistenbrüche sind sehr klein, so dass keine Vorwölbung sichtbar ist. In diesem Fall macht sich der Bruch häufig über Schmerzen bemerkbar.

    Ist der Befund sehr groß, können sich Darmanteile derart vorwölben, dass es zu einem Darmverschluss kommt. Dieses macht sich dann durch starke Bauchschmerzen unter Umständen sogar durch Erbrechen bemerkbar. Dies stellt allerdings in Deutschland eine Ausnahme dar und muss sofort behandelt werden.

    Die Ursachen für einen Leistenbruch sind oft vielseitig. Es besteht eine natürliche Schwachstelle beim Menschen in der Leiste. Hinzu kommen andere Ursachen wie eine schwache Bauchwandmuskulatur oder Bindegewebsschwächen. Eine weitere Rolle spielt ein erhöhter Druck im Bauchraum. Dieser entsteht z.B. bei Übergewicht. Auch chronischer Husten oder sehr schwere körperliche Arbeit können den Druck erhöhen. Im Laufe der Zeit kommt es dann langsam zur Ausbildung eines Leistenbruches.

    Grundsätzlich sollte ein Leistenbruch operiert werde. Ein Bruch heilt nicht von allein. Allerdings gibt es auch Ausnahmen bei denen eine Indikation zur Operation zurückgestellt wird. Eine Versorgung mit einem Bruchband stellt heutzutage keine Alternative dar. Wird mit der Operation zu lange abgewartet, vergrößert sich der Bruch fortwährend. Im schlimmsten Fall kann sich ein Bruch einklemmen, hierbei kann es sogar zu einem Absterben von Darm kommen. Um eine solche Situation möglichst erst gar nicht entstehen zu lassen, sollte ein Bruch bald nach der Diagnosestellung operiert werden.

    Bei jungen Patienten und Patientinnen kann ein Leistenbruch mit einer chirurgischen Naht direkt verschlossen werden. Hierbei entsteht jedoch eine Spannung an der Naht und die Heilungsphase ist verlängert.

    In den allermeisten Fällen ist aber die Einlage eines Kunststoffnetzes erforderlich. Man spricht auch von einem spannungsfreien Verfahren. Kunststoffnetze werden seit über 40 Jahren eingesetzt und sind sehr gut verträglich. Sogenannte Abstoßungen gibt es so gut wie nicht. Das Netz wird über die Lücke (Bruchlücke) in der Bauchdecke gelegt und fixiert.

    Neben den oben erwähnten Verfahren (direkte Naht oder Kunststoffnetz) gibt es verschiedene Techniken um das Netz einzubringen: Bei der klassischen offenen Methode (OP nach Lichtenstein) wird ein 6-8 cm Hautschnitt benötigt. Das Kunststoffnetz wird dann von außen aufgebracht. Bei der minimalinvasiven Technik (Schlüsselloch) wird das Netz über wenige Millimeter große Instrumente von Innen an die Bauchdecke gelegt.

    Das erstgenannte Verfahren kommt meist bei sehr großen Befunden zum Einsatz. Ein weiterer Unterschied besteht in der Wahl des Narkoseverfahrens. Welches Verfahren bei Ihnen in Frage kommt wird im Rahmen der Sprechstunde mit Ihnen besprochen.

    Insbesondere bei den Narben-, Bauchwand- und Nabelbrüchen haben wir uns intensiv mit neuen Techniken beschäftigt. Häufig entstehen bei diesen Diagnosen Verwachsungen im OP-Gebiet. So entwickelten wir eigene Operationsverfahren, die neben der geringen Narbenbildung, einer Verminderung der postoperativen Schmerzen, auch eine niedrige Infektionsrate aufweist. So können wir häufig auf eine Antibiotikagabe verzichten.

    Die Erfolgsrate nach Leistenbruchoperationen ist insbesondere mit den oben genannten spannungsfreien Methoden sehr hoch. Die Rezidivrate (Wiederauftreten) ist sehr gering. Auch kommen fast nie Wundheilungsstörungen oder andere Komplikationen hinzu. Im Allgemeinen ist kaum mit einer Einschränkung zu rechnen.

    Abhängig vom Verfahren und der Größe des Bruchs wird die Belastung nach der Operation vom Operateur festgelegt. Die Erholungsphase beträgt bei den endoskopischen Verfahren ca. 2 Wochen. Hierbei sollte besonders das Heben von Lasten vermieden werden. Üben Sie eine berufliche Tätigkeit ohne körperliche Belastung aus, so können sie in der Regel nach 1 Woche wieder arbeiten. Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit wird aber immer individuell mit Ihnen und dem Arzt besprochen.

    Chefarzt

    Dr. Markus Bourry

    Facharzt für Chirurgie, Viszeralchirurgie und Proktologie

    Leitender Oberarzt

    Viorel Bucur

    Facharzt für Allgemein- und Viszeralchirurgie