Zwangserkrankung

Eine Zwangserkrankung beinhaltet den bestehenden Drang oder Zwang bestimmte Dinge zu tun oder zu denken. Betroffene halten diese Gedanken oder Handlungen für wenig sinnig, können sich jedoch auch wenig dagegen wehren. Die Betroffenen erleben in ihrem Leben dadurch deutliche Einschränkungen, können ihre Alltagsverrichtungen nur eingeschränkt wahrnehmen.

Ursachen für Zwangserkrankungen

Eine einzige Ursache kennt man bis heute nicht. Man geht davon aus dass sowohl genetische und hirnphysiologische Ursachen beteiligt sind, als auch biografische Faktoren und aktuelle Stressoren, so dass Zwangssymptome kurzfristig lindernd wirken.

Arten von Zwangserkrankungen

Man unterscheidet Zwangsgedanken von Zwangshandlungen. Zwangshandlungen sind ein übertriebener Reinlichkeitszwang, Kontrollzwänge, Wiederholungszwänge oder auch Zwänge Gegenstände berühren zu müssen. Zwangsgedanken sind meist sich wiederholende Befürchtungen, es gibt aggressive Zwangsgedanken, Zähl- oder Wiederholungszwänge u. a.

Die Zwangsgedanken oder -Impulse müssen als die Eigenen erkannt werden, im Unterschied zur Psychose. Die Zwangsgedanken oder -Handlungen werden meist als sehr unangenehm und hinderlich empfunden, sie wiederholen sich in sehr störender Weise. Für das Kriterium einer Erkrankung müssen diese Symptome über einen gewissen Zeitraum bestehen, und der Betroffene bemüht sich diesen Gedanken oder Handlungen Widerstand zu leisten.

Behandlung

Als Mittel der ersten Wahl wird die sog. Kognitive Verhaltenstherapie empfohlen. Medikamente unterstützen, helfen bei Symptomlinderung, sind auch bei manchen Ausprägungen empfohlen.

Kognitive Verhaltenstherapie

Ähnlich wie bei Angsterkrankungen sollte nach körperlicher Diagnostik ein Störungsmodell erarbeitet werden, d. h. Ursachen und Auslöser sowie möglicherweise aufrechterhaltende Faktoren sollten gemeinsam mit dem Patienten erarbeitet werden. Besonders wichtig ist ein Expositionstraining mit sog. „Reaktionsmanagement“, die Patienten setzen sich emotional ihren belastenden Gedanken oder Situationen aus, um ähnlich wie bei Angsterkrankungen festzustellen, dass diese unangenehmen Emotionen überstanden werden können („emotional processing“).

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